Landminen in Kambodscha, trimedial aufbereitet
Ein Beispiel für geglückte Mehrfachverwertung eines journalistischen Themas.
Als Vertreter von Weltreporter.net sitze ich morgen auf einem Podium bei der Hamburger Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche. Thema: „Glücklich, aber arm? Die Zukunft von freien Auslandsjournalisten“
Eine der Fragen, über die wir diskutieren sollen: „Tageszeitung und Hörfunk – funktioniert das alte Modell der Mehrfachverwertung noch? “
Wie es funktionieren kann, wenn es gut läuft, dazu ein Beispiel aus meiner Arbeit – wenn auch nicht aus Taiwan. Vergangenes Jahr hatte ich in Kambodscha zu tun und stieß im Vorfeld meiner Reise auf Informationen über den Deutschen Peter Willers, der dort ein Minenräum-Kommando leitet. Über die deutsche Botschaft war schnell ein Kontakt hergestellt.
In der Gegend der Tempelanlagen von Angkor Wat konnte ich Willers zwei Tage lang mit meiner Videokamera ins Feld begleiten. Daraus entstanden in den folgenden Monaten ein Fernsehbeitrag für Deutsche Welle-TV, zwei Radioberichte für WDR 5 und den Deutschlandfunk sowie eine Print-Reportage, die in der taz und der Rheinischen Post gedruckt wurde.
So soll es sein. So klappt es aber leider nicht immer.
Zum Ansehen, Hören und Nachlesen:
- VJ-Beitrag für Deutsche Welle-TV
- Radiobericht im Deutschlandfunk
- Reportage in der taz
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Eine Antwort
funktioniert das alte Modell der Mehrfachverwertung noch?
Das sollte es eigentlich – ein guter Reportagerohstoff, mehrfach verwertet, ist immer noch besser als hundert Kommentare.
Nach wie vor finde ich erschreckend, wie selten Taiwan in unseren Medien eine Rolle spielt – und wenn es einmal auftaucht, wie verkürzt die Berichterstattung dann ist.
Ob es etwas mit einem schlechten Gewissen in Europa zu tun hat, der demokratischen (und vergleichsweise so wenig lukrativen) Seite Chinas? Lieber gar nicht erst darüber reden.