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Über Michael Wendel, den deutschen Bäcker von Taipeh, hatte ich ja schon mal geschrieben und auch einen Radiobeitrag erstellt (der in einer kürzeren Fassung inzwischen auch im SWR gesendet wurde). Und nun gibt es einen neuen Artikel (PDF), den ich für die Rheinpfalz geschrieben habe – Wendels alte Heimatzeitung, denn er stammt aus Ludwigshafen-Oggersheim.
Ich habe ihn noch einmal in seinem Betrieb besucht und mir erzählen lassen, wie das Geschäft läuft in Zeiten der Wirtschaftskrise. Schließlich sparen die Menschen auch in Taiwan am Konsum, und seine Backwaren sind im Schnitt etwas teurer als in taiwanischen Bäckereien.
Ein 500-Gramm-Brot kostet bei Wendel zwischen 105 und 130 NT$, das entspricht ca. 2,40-3,00 Euro. Ein Brötchen kostet 25 NT$, also ca. 60 Cent. Für Taiwan ist das am oberen Ende der Preis-Skala.
Wendel erzählt, in seiner Bäckerei sei der Umsatz im vergangenen halben Jahr um 20% zurückgegangen, im Restaurant sogar um 30%. Das sei aber normal, in anderen Restaurant sei der Einbruch noch größer, 50 oder 60%.
Bei ihm gilt derzeit Einstellungsstopp. Trotzdem will er dieses Jahr noch eine Filiale in der Innenstadt von Taipei eröffnen, um mehr umzusetzen und die Backstube besser auszulasten.
Eine Information aus dem oben verlinkten Radiobeitrag muss ich übrigens korrigieren: Der Arbeitstag in der Backstube beginnt nicht um sieben Uhr morgens, sondern schon um fünf. Der Laden öffnet um sieben. Das ist zumindest beides immer noch später als in Deutschland üblich.
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3 Antworten
Super Beitrag!
Ich war auch sowas von begeistert, als ich nach monatelangem Fasten einmal Brot wie von ZUHAUSE schmecken durfte! Ich setzte mich dann einfach auf einen der Freiplätze vor Wendels Bäckerei und kaute eine halbe Stunde auf einem Knust herum… Ist das Liebe?
Irgendwann bin ich dann auch dem Chef Michael Wendel persönlich begegnet, und er war super… jetzt hätte ich beinahe „niedlich“ gesagt…
Dass in Taiwan deutsches Essen mit Haxe und Sauerkraut gleichgesetzt wird, konnte ich sowieso nie verstehen. Bei uns im Osten gab es sowas glücklicherweise nicht. Bananen wären mir jedenfalls lieber gewesen (doofes Klischee, ich weiß).
Tienmu war leider wirklich ein bisschen weit weg. Einen Ökoladen gab es zwar auch im Zentrum, aber das beste Brot auf Taiwan habe ich dennoch im fernen Tienmu gegessen…
/jacob
Eine Filiale in der Innenstadt waere eine sehr feine Sache. Tianmu ist, nur um leckeres Brot oder Kuchen zu kaufen, etwas zu weit, wenn man in der Innenstadt wohnt.